Wohin gehen Nachteulen?

In die Eisenacher Georgenkirche. Denn dort beginnt am kommenden Sonntag, 23. November um 18 Uhr der erste Nachteulengottesdienst in Eisenach. „Viele Menschen freuen sich schon darauf“, so Pfarrer Martin Hundertmark von der Kirchengemeinde. „Ruhe finden. Gemeinschaft erleben. Segen spüren. Das sind Sehnsüchte der postmodernen Menschen. Durch Bewegungselemente werden die Gottesdienste auf eine andere Art lebendig.“

Die Besucher haben die Möglichkeit, im Kirchenraum umherzugehen während des Gottesdienstes, um zum Beispiel eine Kerze anzuzünden oder einen Stein als Symbol für Sorgen abzulegen. Und gegen Ende wird man eingeladen, sich den Segen persönlich zusprechen zu lassen. Die Kirche ist in farbiges Licht getaucht.

„Gelegentlich werde ich gefragt, warum ein Gottesdienst am Sonntagabend?“, sagt Martin Hundertmark. „Dann antworte ich gerne: Die Zeit zwischen Spaziergang und Abendkrimi kann man am besten mit einem Gottesdienst füllen. Und als Bonbon bleibt das Ausschlafen am Morgen.“

Die Nachteulengottesdienste sind für alle Altersgruppen gedacht, von der Konfirmandin bis zum Senior.

Am kommenden Sonntag sind die Besucher eingeladen, über Hoffnungsbilder nachzudenken. Musikalisch werden Klänge von Saxophon, Cajon und Orgel den Raum füllen. 

Die Nachteulengottesdienste sind mit dem „Amen“ nicht zu Ende, sondern im Anschluss wird immer zu Wein und Saft eingeladen. Gespräche entstehen und manche Gemeinschaft. Über das Erlebte kann diskutiert werden.